14 Mai 2023
Nach drei Monaten, in denen intensiv trainiert und an der Technik gefeilt wurde, wurden wir am 11. März nach Frick eingeladen, um dort die Rückrunde zu bestreiten. Dieser Einladung folgten Remo N. und Remo S. und ich. Kenneth und Flynn waren an diesem Tag am Schach spielen und am Skifahren, wenn man ihren Ausreden glaubt.
Angefeuert wurden wir von Cheftrainer José, der uns von zuhause die Daumen drückte. Begleitet auf unserer Reise ins Land der eierförmigen Bälle wurden wir von Urban und Dominik, die uns von der Seitenlinie taktisch und moralisch unterstützten. Nachdem Dominik alle bei ihrem jeweiligen Zuhause abgeholt hatte, kutschierte er uns mit seinem neuen Elektroauto (Genesis) nach Frick. Auf dem Weg dorthin waren alle ein bisschen nervös, doch am angespanntesten war Remo Sauser. Für den geborenen Verbrenner-Auto Fan war es immerhin das erste Mal, das er in einem Elektroauto sitzt. Um dies zu unterstreichen musste er natürlich auch ein paar Sprüche über das nicht vorhandene Fahrgeräusch und die kurze Reichweite loswerden, doch man munkelt, dass er das Auto schlussendlich doch nicht ganz so schlecht fand. Alles in allem verlief die Fahrt ganz entspannt: Man lästerte über die Joola-Bälle, beschwerte sich über das Navi und besprach noch einmal die Taktik: "Tief spielen, hoch gewinnen!"
Wie in der Vorrunde hatten wir als erstes gegen Muttenz das Vergnügen. Diese traten mit Jeffrey Omlin (C10), Oliver Frank (B13) und Joschua Spuhler (A17) an. Gegen diese einiges besser klassierten Spieler lautete für die beiden Remos und mich die Devise: Alles geben, denn man hat nichts zu verlieren! So spielten wir mutig auf und hielten nichts zurück. Trotzdem bezahlten Remo 1 und Remo 2 in ihren drei Einzeln Lehrgeld. Allerdings muss man bedenken, dass für die beiden nicht unbedingt der Sieg im Vordergrund stand, sondern vor allem der Lerneffekt: Wenn man aus solchen Spielen seine Lehren zieht und das Positive in die nächsten Spiele mitnimmt, sieht es beim nächsten Aufeinandertreffen ganz anders aus!
Mir gelang es, gegen Jeffrey in 3 Sätzen zu gewinnen. Gegen Oliver verlor ich einen umkämpften Match im fünften Satz und Joschua konnte ich immerhin einen Satz abnehmen. Obwohl wir mit dem gleichen Doppel wie in der Vorrunde antraten konnten Remo Baumnuss und ich Jeffrey und Joschua nicht das Wasser reichen: Wir verloren diskussionslos in drei Sätzen. Nach dieser deutlichen Startniederlage von 1:9 hiess es jetzt gegen Bremgarten und Frick eifrig Punkte sammeln, damit wir die Saison nicht als Letzter in der Gruppe abschliessen.
Als nächstes auf dem Programmpunkt stand der Gastgeber Frick. Leandro Senn (C10), Matisse Flutto (D2) und Angelo Frolik (D2) wollten uns das Leben schwer machen. Nach der ersten Einzelrunde sah es gut aus für die Jugend aus Olten: Obwohl Sausi gegen Leandro den Kürzeren zog, gelang es Remo und mir, unsere Partien zu gewinnen. Die Paarungen der nächsten Runde waren Leandro -- Remo N, Angelo -- Sausi und Matisse -- Mathis. Sausi verkaufte sich sehr gut und verlor nur knapp in vier Sätzen. Remo blockte zwischendurch Leandro die Bälle nur so um die Ohren und erkämpfte sich Satzbälle. Diese wehrte der erfahrene Spieler aus Frick jedoch abgeklärt ab und gewann schlussendlich 3:0. Mir gelang es, auch gegen Matisse keinen Satz abzugeben und so stand es vor dem Doppel 3:3. Dies entwickelte sich schnell zu einer ausgeglichenen und umkämpften Angelegenheit: Nach einigen attraktiven Ballwechseln und gruusigen Schupfbällen stand es 2:2. Dort unterlief Remo N und mir leider der berüchtigte Fehler zu viel und wir verloren den Entscheidungssatz mit 12:14. In der letzten Runde gelang es mir, mich gegen Leandro für die Niederlage aus der Vorrunde zu revanchieren. Ich gewann einen emotionsgeladenen Match nach 1:2 Rückstand im fünften Satz. Da die beiden Remos allerdings ihre beiden letzten Einzel verloren, mussten wir auch in der Rückrunde Frick zum Sieg gratulieren.
Im letzten Spiel ging es für uns nicht mehr um den Finaleinzug, sondern nur noch darum, Bremgarten hinter uns zu lassen und die Saison nicht als letzte abzuschließen. Da wir drei Punkte hinter ihnen lagen und die Direktbegegnung in der Vorrunde verloren haben, musste nun ein überzeugender Sieg her. Dabei im Weg standen uns Tobias Weber (D2), Wimol Son (D2) und Raphael Lanza (D2). In der ersten Runde gewann ich in drei Sätzen gegen Wimol. Auf der anderen Seite zeigte Tobias Sausi, weshalb er nächste Saison auf D3 hochklassiert wird und gewann ebenfalls in drei Sätzen. Während Sausi und ich schon wieder auf der Bank sassen, nahm das Spiel Remo N gegen Raphael erst gerade Fahrt auf. Von der Bank aus sahen wie, wie sich die beiden die Bälle nur so um die Ohren schlugen. Da beiden Spielern dies ähnlich gut gelang, war ein fünfter Satz die logische Folge. Dort behielt Remo die Nerven und setzte sich mit 11:6 durch. In der zweiten Runde zeigte sich Sausi von seiner besten Seite und gewann ein sehr starkes Spiel gegen Wimol. Somit brachte er Olten einen grossen Schritt näher in Richtung Sieg. Dominik lieferte wie so oft einen passenden Kommentar dazu ab: "Sausi war aufgrund einer Überdosis Elektrosmog on Fire!" Der andere Remo konnte nicht ganz an seine tolle Leistung in der ersten Runde anknüpfen und verlor ein äusserst umkämpftes Spiel 1:3 gegen Tobias. Da ich mein Spiel gegen Raphael gewinnen konnte, stand es vor dem Doppel 4:2 für Olten. Somit war dieses Doppel entscheidend im Kampf um den zweitletzten Platz. Remo N und ich übernahmen die Aufgabe und erledigten sie sogleich souverän: Ohne Satzverlust holten wir uns die 5:2 Führung. In der letzten Runde war nun also nur noch ein Sieg nötig, um die Bremsgägeler auf den letzten Platz zu verdrängen. Motiviert von dieser Vorstellung, gelang es mir meine Teamkameraden zu rächen und Tobi zu besiegen. Remo Nussbaum wurde am Schluss ein wenig zu fehlerhaft und verlor sein letztes Spiel gegen Wimol. Am Tisch nebenan gelang Sausi gegen Raphael einen Blitzstart: Er gewann die ersten beiden Sätzen und dies sogar recht deutlich. Leider ging ihm danach ein wenig die Luft aus und er musste sich im Fünften geschlagen geben.
Dank diesem Sieg erreichten wir punktemäßig Bremgarten. Aufgrund unseres besseren Match-Verhältnisses konnten wir die junge Truppe aus Bremgarten im letzten Spiel überholen. In der Tabelle befanden wir uns schlussendlich also auf dem dritten Platz hinter Rio-Star Muttenz und Frick.
So konnten wir Frick mit einem guten Gefühl und zwei kaputten Joola-Bällen (nur ein kaputter Joola-Ball ist ein guter Joola-Ball) im Sack in Richtung Chöbu verlassen. Glücklicherweise war dieser nicht ganz vollbesetzt und wir konnten uns mit den besten Burgern der Welt vollstopfen.
Als Captain dieser Mannschaft bleibt mir zum Schluss noch die Aufgabe, ein abschliessendes Fazit zu ziehen und die Leistung unserer Mannschaft einzuordnen. Obwohl resultatemässig vielleicht noch etwas mehr dringelegen wäre, haben wir als Mannschaft nie den Kopf hängen lassen und einfach immer weitergekämpft. Ausserdem, was mich persönlich am meisten freut, zeigte das fleissige Training Wirkung und man hat wirklich gesehen, dass wir in der Rückrunde einiges besser gespielt haben. Auch neben dem Tisch war es sehr angenehm mit meinen Jungs: Wir hatten es neben dem Tisch immer lustig und auch als wir zusammen Znacht gegessen haben, war die Stimmung immer sehr entspannt. So macht Tischtennis Freude!